The Beatles: Die Album-Cover im Ranking

Julian Mark
3 min readMay 1

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The Beatles wave to fans after disembarking a plane.
Photo in the public domain via Wikimedia Commons.

Selbst Gelegenheitsfans der Beatles kennen ihre Album-Cover in- und auswendig. Einige haben sich fest in der Popkultur verankert, daher ist es gar nicht so einfach, sie unabhängig von der Musik betrachten. In diesem Ranking versuche ich, all das auszuklammern und sie als eigenständige Werke zu bewerten.

13 — Magical Mystery Tour (1967)

Dieses Cover ist bunt wie Sgt. Pepper, aber in meinen Augen wesentlich schlechter gealtert und einfach nicht schön anzusehen. Die Schrift der Songtitel sieht klobig aus, das Foto verblasst im Hintergrund und alles andere ist purer Kitsch. Ne, gefällt mir nicht.

12 — Yellow Submarine (1969)

Schriftart, Farben und Stil der Animation gefallen mir, aber ich glaube, der Platz hätte wesentlich besser genutzt werden können. Einige Charaktere sind kaum zu erkennen, und die graue Fläche nimmt viel zu viel Raum ein.

11 — A Hard Day’s Night (1964)

Die Idee mit den verschiedenen Aufnahmen derselben Foto-Session ist super, auch wenn Ringo völlig unmotiviert aussieht. Dem Titel hätte allerdings eine andere Farbe gutgetan, und auf die weißen Balken hätte ich komplett verzichtet. Ein ähnliches Konzept wurde auf Let It Be… Naked mit einem Kontaktabzug umgesetzt, was mir ein bisschen besser gefällt.

10 — Help! (1965)

Den Titel im Winkeralphabet (musste ich googlen) zu schreiben ist eine großartige Idee (obwohl laut Google die Buchstaben NUJV dargestellt werden, und nicht HELP?). Die Outfits sind allerdings eher so mittelmäßig, und warum nur trägt Paul eine dunklere Jacke?

9 — Beatles for Sale (1964)

Die verschwommenen Blätter im Vordergrund bringen eine schöne Tiefe ins Foto, und das Farbschema ist schön anzusehen. Dafür sehen die vier Beatles aus, als wären sie gerade aus dem Bett gefallen. Kein unbedingt schlechtes Cover, aber auch nicht wirklich spektakulär.

8 — Please Please Me (1963)

Ein großartiges Foto. Mir gefällt, dass die gesamte Höhe des Gebäudes eingefangen wurde, und die schräge Perspektive gibt dem Ganzen eine gewisse Dynamik. Auf den Album-Covern der Zeit sieht man es häufig, dass die Songtitel mit aufgeführt werden. Aber wenn nur ein Song genannt wird (und dann noch ausgerechnet Love Me Do?), hätte der Text auch weggelassen werden können.

7 — With the Beatles (1963)

Die Proportionen der Köpfe hat mich schon immer gestört, und durch die ungleichmäßige Verteilung wird der Raum irgendwie nicht so richtig ausgefüllt. Dafür strahlen die ernsten Gesichtszüge eine gewisse Seriosität aus, die ihre anderen Cover vermissen lassen. Und Schwarz-Weiß-Fotos mit einer dramatischen Beleuchtung sehen einfach immer toll aus.

6 — The Beatles („The White Album“) (1968)

Ein Mittelfinger gegen das gesamte Album-Cover-Konzept, und mutig, auf Sgt. Pepper mit einer komplett leeren, weißen Fläche zu folgen. Visuell gibt es natürlich nicht besonders viel zu entdecken, aber der minimalistische Ansatz gefällt mir trotzdem.

5 — Let It Be (1970)

Ein relativ simples, aber dennoch gut umgesetztes und zeitloses Konzept. Da die Band kurz vor ihrer Auflösung stand, ist es auf jeden Fall interessant, dass es sich um vier separate Fotos handelt. Die Schriftart hat ein dezentes Design, und durch die weißen Rahmen wirkt das Gesamtbild auf elegante Weise abgerundet.

4 — Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band (1967)

Die grellen Farben ziehen sofort alle Aufmerksamkeit auf sich, und das Cover bietet einen unendlichen Unterhaltungsfaktor. Zwar bedarf es Recherche, um alle Personen im Hintergrund zu identifizieren und herauszufinden, warum sie dort abgebildet sind (abgesehen von den Beatles erkenne ich ..sieben!). Aber das mindert nicht die kreative Leistung, die in die Gestaltung geflossen ist.

3 — Rubber Soul (1965)

Dass John als einziger in die Kamera schaut, gibt dem Ganzen eine fast schon hypnotisierende Wirkung. Die Verzerrung im Foto hat etwas Psychedelisches an sich, und der surrealistische Schriftzug füllt die Ecke perfekt aus. Auch farbtechnisch passt hier alles zusammen. Die grüne Hecke gibt einen schönen Hintergrund und ergänzt sich wunderbar mit den erdigen Farben der Outfits.

2 — Revolver (1966)

Die Schwarz-Weiß-Optik ist für Alben-Cover überraschenderweise immer ein totaler Blickfang. In der Mischung aus Strichzeichnungen und Fotoschnipseln kann man sich stundenlang verlieren, und die gesamte Gestaltung hat etwas äußerst Psychedelisches an sich.

1 — Abbey Road (1969)

Wirklich jeder kennt den Namen dieser Straße, und das, obwohl nicht einmal der Titel auf dem Cover abgebildet wurde. Die Aufnahme ist hervorragend inszeniert. Nicht symmetrisch, aber doch irgendwie geordnet und einfach schön anzusehen, und die Outfits der Band sehen großartig aus. Ein absolut zeitloses Foto, und möglicherweise das beste Album-Cover aller Zeiten.

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