Talk Talk: Alle Songs im Ranking

Julian Mark
7 min readApr 1, 2023

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Eine Lieblingsband hab ich zwar nicht, aber Talk Talk kommen dem Titel schon sehr, sehr nahe! Von massentauglichen Popsongs zum avantgardistischen Spätwerk: Ihre Entwicklung ist eine der faszinierendsten Transformationen der Musikgeschichte, und doch kann ich jedem ihrer Songs etwas abgewinnen. Wie sich aber schnell herausstellen wird, sind einige besser als andere…

46. „Mirror Man“ (The Party’s Over, 1982)

Es gibt keine Talk Talk-Songs, die ich als wirklich schlecht bezeichnen würde, aber Mirror Man hat für mich nichts, das ihm das gewisse Etwas verleihen würde. Für Talk-Talk-Verhältnisse einfach zu unspektakulär.

45. „Another Word“ (The Party’s Over, 1982)

Ich mag den energiegeladenen Sound. Insgesamt aber ein bisschen zu… generisch… und der Instrumentalteil ist kaum der Rede wert.

43. „Strike Up the Band“ (B-Seite von Mirror Man, 1982)

Für mich auch ein bisschen zu repetitiv. Und vom abrupten Abschluss fühle ich mich immer ein wenig überrumpelt.

44. „It’s So Serious“ (The Party’s Over, 1982)

Nicht schlecht. Klingt genau wie man sich den Sound einer Band aus der Zeit vorstellen würde, aber nicht schlecht.

42. „Talk Talk“ (The Party’s Over, 1982)

Großartige Performance am Schlagzeug!

41. „Hate“ (The Party’s Over, 1982)

Ich krieg wirklich jedes Mal einen Schrecken, wenn Mark Hollis den Songtitel ins Mikrofon schreit.

40. „?“ (B-Seite von Talk Talk, 1982)

Das Synthesizer-Solo ist der Hammer.

39. „The Last Time“ (It’s My Life, 1984)

Geht gut ins Ohr — kann bei regelmäßiger Wiederholung allerdings auch schnell an Reiz verlieren.

38. „My Foolish Friend“ (Single, 1983)

Keine Ahnung, warum der Song nicht bekannter ist. Der Song hat so ein Hit-Potenzial!

37. „Again, a Game … Again“ (B-Seite von Such a Shame, 1984)

Dieser Song hat so einen einzigartigen Drive. Das unerbittliche Schlagzeug, die schwungvollen Bassläufe. Der Song klingt, als würde ein Güterzug über die Gleise rasen.

36. „Why Is It So Hard?“ (B-Seite von My Foolish Friend, 1983)

Ich liebe die eine tiefe Note am Keyboard, die immer am Ende der Strophen gespielt wird!

35. „Pictures of Bernadette“ (B-Seite von Give It Up, 1986)

Nicht ganz auf dem Level ihrer populärsten Hits, aber auch nicht weit davon entfernt. Die Produktion klingt phänomenal.

34. „Candy“ (The Party’s Over, 1982)

Hier kommen vereinzelt schon die avantgardistischen Experimente durch, durch die sich die Band in den folgenden Jahren auszeichnen würde. Vor allem der dramatische Stimmungswechsel in der zweiten Hälfte ist einfach großartig.

33. „Does Caroline Know?“ (It’s My Life, 1984)

Mag in der hervorragenden Konkurrenz seines Albums etwas untergehen, aber selbst mit ihren weniger spektakulären Songs war die Band der Musik ihrer Zeit um Längen voraus. Die Produktion allein klingt einfach nur phänomenal und es gibt so viele interessante Klänge zu entdecken.

32. „Chameleon Day“ (The Colour of Spring, 1986)

Die spärliche Instrumentierung in Verbindung mit der sich steigernden Intensität der Gesangsdarbietung ist so beeindruckend anzuhören.

31. „Myrrhman“ (Laughing Stock, 1991)

Als einzelner Song schwierig zu bewerten, aber als Eröffnungstrack für Laughing Stock ist der Song perfekt. Allein der erste Akkord ist so düster und geheimnisvoll, dass meine volle Aufmerksamkeit jedes Mal zu einhundert Prozent auf die Musik gezogen wird.

30. „Without You“ (B-Seite von Dum Dum Girl, 1984)

So viele verschiedene Klänge, aber gleichzeitig kommt alles auf eine total eingängige Art und Weise zusammen. Ein bisschen wie auf den frühen Depeche-Mode-Alben.

29. „Have You Heard the News?“ (The Party’s Over, 1982)

Mark Hollis‘ Gesang hier versetzt mich in Verbindung mit den atmosphärischen Synthesizern jedes Mal in einen tranceartigen Zustand.

28. „Give It Up“ (The Colour of Spring, 1986)

Verglichen mit den anderen Songs vom Album vielleicht nicht ganz so innovativ oder abwechslungsreich, aber wer den Song einmal gehört hat, wird ihn nicht mehr aus dem Kopf bekommen.

27. „Runeii“ (Laughing Stock, 1991)

Es könnte keinen besseren Abschlusstrack für ein Album wie dieses geben. Runeii ist die Ruhe nach dem Sturm. Die Instrumentierung ist so reduziert, wie es nur geht. Ich liebe es, wie die Gitarre meditativ vor sich hinplätschert und Mark Hollis‘ Gesang hat etwas unglaublich Beruhigendes an sich.

26. „Dum Dum Girl“ (It’s My Life, 1984)

Paul Webb am Bass klingt absolut phänomenal.

25. „It’s Getting Late in the Evening“ (B-Seite von Life’s What You Make It, 1986)

Dieser Song ist so unfassbar schön. Unmöglich in Worte zu fassen. Ich liebe die Orgel im Hintergrund.

24. „For What It’s Worth“ (B-Seite von Living in Another World, 1986)

Die Art und Weise, wie die Musik vor sich hergleitet, ist so angenehm anzuhören. Der perfekte Song, um einen langen Tag hinter sich zu lassen.

23. „Renée“ (It’s My Life, 1984)

Kein Wunder, dass das einer ihrer meistgespielten Tracks auf Spotify ist. Genauso sollte sich ein guter Pop-Song anhören.

22. „It’s You“ (It’s My Life, 1984)

Wie kommt es, dass dieser Song nicht als Single veröffentlicht wurde? It’s You gehört zu den Ohrwürmern, die man einmal gehört wirklich tagelang nicht mehr loswird.

21. „Today“ (The Party’s Over, 1982)

Eines der besten Beispiele für die Juwelen, die auf ihrem Debütalbum versteckt sind. Paul Webb am Bass klingt hervorragend und der Aufbau ist so unfassbar mitreißend und energiegeladen.

20. „Wealth“ (Spirit of Eden, 1988)

Wealth fühlt sich an wie die ersten Sonnenstrahlen nach einer durchzechten Nacht. Der perfekte Abschlusstrack für Spirit of Eden.

19. „Time It’s Time“ (The Colour of Spring, 1986)

Oh man, die Chorgesänge verleihen mir wirklich jedes Mal Gänsehaut. Und das Outro ist ein Meisterwerk für sich.

18. „I Don’t Believe in You“ (The Colour of Spring, 1986)

Der Tonartwechsel und das atmosphärische Gitarrensolo macht die Bridge zu einem meiner absoluten Lieblingsmomente in ihrer gesamten Diskografie.

17. „April 5th“ (The Colour of Spring, 1986)

Der 5. April ist ab nun für mich Talk-Talk-Tag.

16. „Such a Shame“ (It’s My Life, 1984)

Aus irgendeinem Grund der einzige Talk-Talk-Song, den ich permanent im Radio laufen höre. Nicht, dass ich mich beschweren würde!

15. „Happiness Is Easy“ (The Colour of Spring, 1986)

Ich liebe es, wie lange die Drum Machine vor sich hinläuft, bevor nach einer ganzen Weile allmählich die Instrumente einsetzen. Die Band gibt uns alle Zeit der Welt, sich auf die Atmosphäre einzulassen. So muss ein Album eröffnet werden.

14. „Life’s What You Make It“ (The Colour of Spring, 1986)

Dieser Song hat eines der besten Musikvideos aller Zeiten.

13. „I Believe in You“ (Spirit of Eden, 1988)

Hier spürt man besonders, wie viel Gefühl in der Stimme von Mark Hollis steckt. Und der Kirchenchor ist einfach umwerfend schön! Dass der Song es nicht einmal in die Top 10 geschafft hat, spricht einzig und allein dafür, wie unbeschreiblich gut die restlichen Songs der Band sind.

12. „John Cope“ (B-Seite von I Believe in You, 1988)

Als ich diese B-Seite versteckt in einem obskuren Compilation-Album entdeckt hab, konnte ich es nicht glauben. Der Song ist so atmosphärisch und gefühlvoll und verträumt. Und egal wie häufig ich ihn höre, die schrille Klangcollage zwischen den Strophen verleiht mir jedes Mal eine Gänsehaut.

11. „Call in the Night Boy“ (It’s My Life, 1984)

Bei diesem Song hat es ein wenig gedauert, bis es Klick gemacht hat. Mittlerweile dient er mir als ultimatives Aufputschmittel. Die Band läuft von Anfang bis Ende auf Hochtouren und erzeugt einen so packenden Drive, dass man gar nicht anders kann, als automatisch die Lautstärke aufzudrehen.

10. „The Party’s Over“ (The Party’s Over, 1982)

Braucht ein wenig, um in die Gänge zu kommen — aber dafür ist es umso beeindruckender, wenn der unvergleichlich kraftvolle Refrain einsetzt. Spätestens die orientalisch-angehaucht Melodie verleiht mir jedes Mal eine Gänsehaut.

9. „Inheritance“ (Spirit of Eden, 1988)

Jazz-Musik und vor allem John Coltrane sollen zu Mark Hollis‘ größten Einflüssen gezählt haben und das merkt man hier besonders: Kontrabass und Schlagzeugbesen kommen zum Einsatz, das Schlagzeug ist weniger Bass-Drum-orientiert und enthält verschachtelte Improvisationen. Aber was mir am besten gefällt, sind die dissonanten Melodien der Klarinetten (ab Minute 02:34), die auch auf Hollis‘ Soloalbum an vielen Stellen zum Einsatz kommen.

8. „Ascension Day“ (Laughing Stock, 1991)

Ein weiterer Song, der am besten in voller Lautstärke erlebt werden sollte. Lee Harris trommelt am Schlagzeug um sein Leben, Gitarren haben selten besser geklungen und die Produktion ist absolut phänomenal. Der Song hat einen unvergleichlich mitreißenden Spannungsaufbau und ein überwältigendes Klanggewitter zum Höhepunkt, das man so schnell nicht vergisst.

7. „Taphead“ (Laughing Stock, 1991)

Taphead beginnt reduziert und driftet mit der Zeit in eine immer experimentellere Richtung ab. Die Band lässt sich Zeit, aber jeder Klang ertönt zum richtigen Zeitpunkt und die meisten verleihen mir eine Gänsehaut. Die Atmosphäre ist gespenstisch, beinahe unheilvoll, aber zugleich atemberaubend schön.

6. „The Rainbow“ / „Eden“ / „Desire“ (Spirit of Eden, 1988)

Spirit of Eden ist ein Meilenstein des Post-Rock-Genres und das liegt in erster Linie an diesem dreiteiligen Epos. Ich liebe es, wie die Band hier mit Stille experimentiert: Der Abstand zwischen den Tönen ist genauso wichtig, wie die eigentliche Musik und trotz zahlreichen Momenten der Stille vergehen die 22 Minuten wie im Flug. In jedem Abschnitt erwarten einen neue Entdeckungen und es gibt so viele Gänsehautmomente. Ich bin echt neidisch auf alle, die das zum ersten Mal erleben dürfen!

5. „It’s My Life“ (It’s My Life, 1984)

Häufig wird der eine große Hit einer Band bis zum Geht-nicht-mehr überspielt, aber diesen kann ich nicht oft genug hören. Er hat einfach alles: packende Synthesizer, Killer-Refrain, Mark Hollis‘ phänomenale Gesangsdarbietung und eine Tiefe, die ihn von anderen Songs dieser Zeit abhebt. Einfach perfekt.

4. „New Grass“ (Laughing Stock, 1991)

Meine Liebe zu diesem Song ist nicht in Worte zu fassen. Das Schlagzeug erzeugt eine so fesselnde Wirkung, dass ich unmittelbar in einen meditativen Zustand abdrifte. Die melancholischen Gitarren- und Klavierphrasen, die Emotionalität in Mark Hollis‘ Stimme: Hier kommt einfach alles zusammen. Am besten mit Kopfhörern anhören.

3. „Living in Another World“ (The Colour of Spring, 1986)

Mit dieser Urgewalt eines Songs reißt die Band gleich zu Beginn alle Wände ein, und die Energie lässt nicht nach. Die dichte, Wall-of-Sound-artige Produktion verleiht dem Song eine solche Heaviness und ich kriege Gänsehaut, wenn ich nur ans Mundharmonika-Solo denke. Ein perfekter Song, wenn es je einen gegeben hat. Meine Nachbarn müssen ihn hassen.

2. „Tomorrow Started“ (It’s My Life, 1984)

Ich liebe diesen Song. Die gespenstischen Synthesizer in Verbindung mit Mark Hollis‘ Gesangsdarbietung sind so unfassbar mitreißend, dass ich gar nicht anders kann, als jedes Mal ganz automatisch die Lautstärke aufzudrehen. Und der Drop nach der Pause, in der die gesamte Band für einen Moment der absoluten Stille aussetzt, gehört für mich zu den besten musikalischen Momenten überhaupt.

1. „After the Flood“ (Laughing Stock, 1991)

Orgel, Trip-Hop-Beat und die gottverdammten Störgeräusche eines defekten Synthesizers? Auf dem Papier klingt es lächerlich, aber dieser Song transportiert mich jedes Mal in eine andere Welt, und ich kann mich nicht im Geringsten daran satt hören. Es gibt keinen Song, der eine so fesselnde Wirkung entfaltet. Sobald das Schlagzeug einsetzt, schwebe ich wie auf Wolken und alles andere rückt in den Hintergrund.

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