My Bloody Valentine: Alle Songs im Ranking

Julian Mark
5 min readMar 16, 2021

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Seitdem ich diese Band entdeckt habe, versuche ich immer wieder, etwas auch nur ansatzweise Vergleichbares finden. Vergeblich. Ich scheitere jedes Mal. Es gibt einfach nichts, das der Musik auf Loveless und m b v nahekommt. Wenn sie jemals ein neues Album veröffentlichen, werde ich wahrscheinlich monatelang nichts anderes hören. Und wenn sie ein Konzert geben, werde ich keine Kosten scheuen. Und wenn ich dafür nach England fliegen muss. Zum Glück existieren bereits drei phänomenale Alben. Und dies ist mein Ranking der sich darauf befindlichen Songs.

32. „Cupid Come” (Isn’t Anything, 1988) — Meh. Unschöne Produktion und hat einfach überhaupt nichts von dem Shoegaze, das mir so an dieser Band gefällt.

31. „Sueisfine” (Isn’t Anything, 1988) — Interessanter Effekt mit der Überlagerung der Stimmen, und Colm Ó Cíosóig trommelt am Schlagzeug wirklich um sein Leben. Ansonsten ist der Song nicht so meins.

30. „(When You Wake) You’re Still in a Dream” (Isn’t Anything, 1988) — Nicht ansatzweise auf dem Level ihrer späteren Alben, aber mir gefällt die Energie, die dahinter steckt. Hätte auch live mit Sicherheit Spaß gemacht.

29. „You Never Should” (Isn’t Anything, 1988) — MBV in ihrer rohesten Form. Mir gefällt der Drive, aber die Produktion klingt einfach zu unausgereift.

28. „Nothing Much to Lose” (Isn’t Anything, 1988) — Allein die Drum-Fills zwischen den Strophen rechtfertigen eine etwas höhere Platzierung.

27. „I Can See It (But I Can’t Feel It)” (Isn’t Anything, 1988) — Relativ monoton, aber der Rhythmus hat etwas Entspannendes an sich

26. „Feed Me with Your Kiss” (Isn’t Anything, 1988) — Aus dem Schlagzeug wird wirklich alles rausgeholt. Dafür klingen Kevin und Bilinda, als ob sie kaum die Energie zum Singen aufbringen könnten.

25. „Several Girls Galore” (Isn’t Anything, 1988) — Noch ein Song des Debütalbums, der von einer besseren Produktion hätte profitieren können. Man hört, dass die Ideen da sind, aber irgendetwas fehlt.

24. „No More Sorry” (Isn’t Anything, 1988) — Man merkt auf jeden Fall, dass die Band noch dabei ist, ihren Sound zu finden. Aber an den verzerrten Gitarren hört man schon, in welche Richtung es gehen wird.

23. „Lose My Breath” (Isn’t Anything, 1988) — Der wahrscheinlich unharmonischste Song in ihrem gesamten Repertoire. Lohnt sich aber trotzdem anzuhören, allein schon für die engelsgleiche Stimme von Bilinda.

22. „Soft as Snow” (But Warm Inside) (Isn’t Anything, 1988) — Gar nicht mal so schlecht. Klingt eher nach Sonic Youth als MBV, aber auf jeden Fall einer der besseren Songs auf ihrem Debütalbum.

21. „All I Need” (Isn’t Anything, 1988) — Der Song auf ihrem Debüt, der mich am meisten an die späteren Alben erinnert. Mir gefällt der Klang der Gitarren. So verschwommen, fast schon psychedelisch.

20. „Nothing Is” (m b v, 2013) — Ein repetitiver Song. Sehr repetitiv sogar. Aber es gibt Tage, da packt er mich, wie kein anderer. Das Schlagzeug es einfach in sich.

19. „Touched” (Lovesless, 1991) — Ein perfektes Beispiel für den unerklärlichen Sound von Lovesless und m b v. Was um alles in der Welt muss man mit einer Gitarre anstellen, um solche Klänge heraufzubeschwören?

18. „What You Want” (Lovesless, 1991) — Dieser Song geht einem einmal gehört nicht mehr aus dem Kopf. Mit einer normalen Band hätte hieraus ein echter Hit werden können. Aber mir gefällt er auch so.

17. „Is This and Yes” (m b v, 2013) — Fühlt sich an, als würde man durch die unendlichen Weiten des Universums schweben. So surreal, aber irgendwie auch total entspannend.

16. „If I Am” (m b v, 2013) — Da… da, da… da, da, da… doo, doo, doo, doo, doo… Das hier ist DER MBV-Song, um einen langen und anstrengenden Tag hinter sich zu lassen. Entspannend. Entspannende Musik.

15. „Sometimes” (Lovesless, 1991) — Nicht ‘unplugged’, aber die MBV-Version eines Unplugged-Songs. Man kann Kevin Shields seine Gitarre tatsächlich spielen hören! Und die Akkorde haben so eine melancholische Note, die einfach schön anzuhören ist.

14. „Loomer” (Lovesless, 1991) — Genau, das liebe ich auch total an der Band. Hinter den meisten Songs verbergen sich relativ eingängige Melodien. Aber das Ganze ist so verzerrt, dass sie diese fast schon überirdische Qualität annehmen.

13. „When You Sleep” (Lovesless, 1991) — Wenn es einen radiotauglichen Song auf Loveless gibt, dann ist es dieser. Verstärker bis auf die 10 aufgedreht; der Gesang liegt irgendwo in weiter Ferne — aber trotzdem kommt das Gespür der Band für eingängige Melodien hier zur Geltung, wie nirgendwo sonst.

12. „Wonder 2" (m b v, 2013) — Weiß jemand, ob es für den Klang der Gitarren hier einen Fachbegriff gibt? Klingt wie ein Flugzeug, das an einem vorbeifliegt. Fast schon schwindelerregend, vor allem mit Kopfhörern. Aber aus irgendeinem Grund kann ich nicht genug davon bekommen.

11. „New You” (m b v, 2013) — Die meisten MBV-Songs sind bis an die Grenzen der Verzerrung getrieben, aber dieser hier klingt fast schon radiotauglich. Ich liebe den Rhythmus vom Schlagzeug. Fast schon hypnotisierend.

10. „She Found Now” (m b v, 2013) — Dieser Song gibt einem das Gefühl, in eine kuschelige Decke gehüllt zu sein. Eine Decke aus bis an die Grenze der Verzerrung getriebene Gitarren. Am besten mit Kopfhörern anhören. Und laut!

9. „Soon” (Lovesless, 1991) — Einer ihrer zugänglicheren Songs. Vielleicht sogar zum Tanzen geeignet? Das gefällt mir auch sehr an MBV. Die Band hat ihre eigene Handschrift, aber sie haben sich nicht auf eine einzige Formel festgelegt. Jeder Song klingt anders.

8. „I Only Said” (Lovesless, 1991) — Noch einer dieser Songs, bei denen ich unmittelbar in einen meditativen Zustand abdrifte. Als ob man irgendeine Droge zu sich genommen hätte. Leicht benebelt, aber irgendwie beseelt.

7. „In Another Way” (m b v, 2013) — Wow. Das ist einer dieser Songs, die ich auf jeden Fall live erleben möchte. Das Schlagzeug fesselt einen total und lässt bis zum Ende nicht los. Vor allem der instrumentale Teil mit der Gitarre könnte von mir aus eine Ewigkeit so weiterlaufen.

6. „Only Shallow” (Lovesless, 1991) — Die einzige Single von Loveless. Kann sich irgendjemand vorstellen, wie sich der Song im Jahr seiner Veröffentlichung angefühlt haben muss? Gitarren, die bis zur maximalen Verzerrung aufgedreht sind. Und dann der Moment, wenn das Ganze in die verträumten Strophen übergeht. Niemand klingt wie diese Band.

5. „Who Sees You” (m b v, 2013) — Dieser Song fühlt sich an, als ob man die Nacht durchgemacht hätte und nur noch auf allerletzten Reserven funktioniert. Wie der letzte Moment vorm Einschlafen, bevor alles um einen herum zu verschwimmen beginnt. Ich liebe dieses Gefühl.

4. „Only Tomorrow” (m b v, 2013) — Benutze ich regelmäßig, um mich aus Stresssituation herauszumeditieren. Sobald der Song läuft, versinke ich in unmittelbar einen Zen-ähnlichen Zustand. Wirkt besser, als jede Beruhigungstablette. Am besten so laut es geht anhören.

3. „Come in Alone” (Lovesless, 1991) — Wie schafft es die Band, bis zur Unkenntlichkeit verzerrten Songs so eine Leichtigkeit zu verleihen? Sobald der Gesang einsetzt, schwebe ich wie auf Wolken und alles andere rückt in den Hintergrund.

2. „Blown a Wish” (Lovesless, 1991) — Ich liebe diesen Song. Ich liebe die Stimme von Bilinda. Und die Art und Weise, wie die Gitarren hin- und hergleiten. Das Ganze fühlt sich an, als würde man von einem Ozean aus Klängen umhergewirbelt werden. So stelle ich mir das Paradies vor. Absolute Glückseligkeit.

1. „To Here Knows When” (Lovesless, 1991) — Es gibt einfach nichts Vergleichbares. Der Sound der Gitarren versetzt mich unmittelbar in einen Zustand der inneren Ruhe und Gelassenheit. Wie das Gefühl, morgens aus einem wundervollen Traum aufzuwachen. Völlig von Sorgen befreit und im Einklang mit der Welt.

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