Die 10 besten Songs von Led Zeppelin
Als die-hard-Led-Zeppelin-Fan würde ich mich nicht bezeichnen — es gibt immer noch Songs, bei denen ich den Titel sehe und mir die Musik nicht sofort ins Gedächtnis rufen kann — aber in letzter Zeit passiert es immer öfter, dass ich einen ihrer Songs höre und denke: „Wow, der ist so viel besser, als ich ihn in Erinnerung hatte!”. Gerade in den letzten Wochen hab ich vor allem das dritte Album und Physical Graffiti zum ersten Mal so richtig lieben gelernt. Hier also meine aktuelle Liste an persönlichen Favoriten, geordnet in chronologischer Reihenfolge.
„What Is and What Should Never Be” (Led Zeppelin II, 1969) — Die Art und Weise, wie einen der Song mit seiner fast träumerischen Atmosphäre in Sicherheit wiegt, bevor er dann in den unfassbar energiegeladenen Refrain explodiert, packt mich wirklich jedes Mal. Die laut-leise-Dynamik. Simpel, aber unfassbar effektiv und sorgt bei mir sofort für gute Laune. Und dann ist da noch der unwiderstehliche Basslauf von John Paul Jones. Großartiger Song.
„Friends” (Led Zeppelin III, 1970) — Großartiger Song. Nicht, dass er mir neu wäre, aber als ich das Album vor ein paar Tagen zum ersten Mal seit langem gehört habe und die dramatischen Streicher einsetzten, hat für mich alles plötzlich einen Sinn ergeben. Ich liebe die bedrohliche Stimmung, und vor allem die Gitarre erzeugt einen so unwiderstehlichen Flow, der mich jedes Mal fast schon in einen hypnotisierten Zustand versetzt. Ich wünschte nur, er wäre länger!
„That’s the Way” (Led Zeppelin III, 1970) — Dieser Song bzw. die Akkordfolge ist auch relativ simpel, aber dem Ganzen wird durch die Akzente der Instrumente im Hintergrund eine so wunderschöne Textur verliehen. Sobald die Steel-Gitarre einsetzt, fühlt es sich an, als würde man auf Wolken schweben, und ich liebe es generell, wenn Jimmy Page zur Akustikgitarre greift.
„The Battle of Evermore” (Led Zeppelin IV, 1971) — Einer der ersten Led-Zeppelin-Songs, der mich wirklich für die Band begeistert hat. Ein so einzigartiges musikalisches Erlebnis, wie ich es damals und bis heute nicht wieder erlebt habe. Als wäre man mitten in eine der Geschichten von J. R. R. Tolkien hineingestolpert. Ich liebe es, wie sich die Stimmen von Robert und Sandy Denny miteinander ergänzen, und das Zusammenspiel zwischen Gitarre und Mandoline hat für mich etwas unglaublich Meditatives an sich.
„The Song Remains the Same” (Houses of the Holy, 1973) — Normalerweise sind es ganz bestimmte Momente in Songs, die mir Gänsehaut verleihen, aber der Rhythmus der instrumentalen Abschnitte in diesem Song ist so unfassbar mitreißend und energiegeladen, dass mir die Haare bei diesem Song wirklich minutenlang zu Berge stehen. Schon seit Ewigkeiten einer meiner Lieblingssongs und er haut mich auch nach all den Jahren immer genauso um, wie beim ersten Mal.
„The Rain Song” (Houses of the Holy, 1973) — Ich kann einfach nicht genug Gutes über diesen Song sagen. The Rain Song fühlt sich an wie eine Umarmung und gibt mir wirklich jedes Mal das Gefühl, das alles in Ordnung ist. Die Gitarre klingt absolut traumhaft, besonders in Verbindung mit dem wunderschönen Mellotron, und das Ganze gipfelt in einem Finale, das man so schnell nicht vergisst.
„Over the Hills and Far Away” (Houses of the Holy, 1973) — Für mich die beste Eröffnung eines Led-Zeppelin-Songs überhaupt. Die Art und Weise, wie die akustische Gitarre immer mehr an Fahrt aufnimmt, bringt wirklich jedes Mal meinen gesamten Körper in Bewegung, und wenn dann der Rest der Band einsetzt, gibt es für mich kein Halten mehr. Das ist genau die Art von Song, die einem das Gefühl gibt, dass einfach alles möglich ist.
„Houses of the Holy” (Physical Graffiti, 1975) — Diesen Song hab ich bei einem Solo-Konzert von Robert Plant in der Zitadelle Berlin sogar mal live erleben dürfen. Vielleicht nicht einer ihrer bekannteren oder komplexeren Songs, aber der Rhythmus des Ganzen reißt mich immer total mit. Unmöglich, den Kopf dabei stillzuhalten. Vor allem die „You knooow!”s am Ende der Strophen sind einfach unwiderstehlich!
„In the Light” (Physical Graffiti, 1975) — Apropos Gänsehaut. Wer mit dem Gedanken spielt, sein Wohlbefinden mit Drogen zu enhancen, kann sich auch einfach diesen Song anhören. Im Ernst. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein besseres Gefühl gibt als den Moment nach dem fast dreiminütigen psychedelischen Intro, in dem das Gitarrenriff von Jimmy einsetzt. Am besten so laut es geht aufdrehen.
„Achilles Last Stand” (Presence, 1976) — Das Wort “episch” wird oft überstrapaziert, aber wenn es einen Song gibt, der diesen Begriff personifiziert, dann ist es dieser. Es gibt einfach nichts Vergleichbares. Achilles ist wie ein gottverdammter Tornado, der über einen hinwegfegt. John Bonham trommelt am Schlagzeug um sein Leben und das Solo von Jimmy Page muss zu den besten in der Geschichte des Rock ’n’ Roll gehören. Der Song war damals mit 13 oder 14 auch der ausschlaggebende Grund für mich, E-Gitarre lernen zu wollen! Und obwohl ich mittlerweile auf die Akustikgitarre umgestiegen bin, haben sich die Bewegungsabläufe so in meinem Kopf verankert, dass ich das Solo nach all den Jahren immer noch ab und zu auf meiner Martin spiele.