The Raincoats: Alle Songs im Ranking

Julian Mark
7 min readFeb 28, 2021

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Ich kann zu einhundert Prozent nachvollziehen, warum die Musik der Raincoats nie im Mainstream angelangt ist. Die beiden Frontfrauen treffen oft nicht einmal den richtigen Ton, aber aus irgendeinem Grund kann ich nicht genug von ihnen bekommen. Und ihre Melodien entpuppen sich als echte Ohrwürmer, sobald sie sich erst einmal festgesetzt haben. Dies ist meine persönliche Rangliste aller Songs, die auf einem ihrer Studioalben veröffentlicht wurden.

42. „Go Away” (Odyshape, 1981)
Klingt wie eine Panikattacke in Audioform. Interessant anzuhören, aber es kommt selten vor, dass ich dazu in der Stimmung bin.

41. „Pretty” (Looking in the Shadows, 1996)
Vor allem bei den Songs von Gina frage ich mich echt, wie die Band einen Song wie diesen überhaupt zu Papier bringt. Ihr Gesang in den Strophen ist so all over the place.

40. „Babydog” (Looking in the Shadows, 1996)
Die Instrumentierung hat eine vergleichsweise angenehme Atmosphäre, in die man sich wunderbar hineinfallen lassen kann. Aber die Spoken-Word-Elemente sind einfach nicht ganz so mein Fall.

39. „Red Shoes” (Odyshape, 1981)
Ana klingt wie Yoko Ono, und die leiernde Viola hat etwas von einem Horrortrip. Aber ich gehe stark davon aus, dass es die Intention gewesen ist, hier etwas Unanhörbares zu kreieren.

38. „And Then It’s O.K.” (Odyshape, 1981)
So etwas hier würde ich nicht einmal mehr als Song bezeichnen. Tut nicht weh zu hören, aber um ehrlich zu sein, überspringe ich ihn meistens.

37. „57 Ways to End It All” (Looking in the Shadows, 1996)
Die unerwarteten Wendungen und Effektspielereien machen den Song interessant anzuhören, aber außerhalb des Albums komme ich nicht besonders oft auf ihn zurück.

36. „Truth is Hard” (Looking in the Shadows, 1996)
Ein relativ monotoner Song, aber zugleich vollgepackt mit interessanten Effektspielereien und abgedrehten Elementen, dass er selbst nach zahlreichen Wiederholungen nicht langweilig wird.

35. „You Kill Me” (Looking in the Shadows, 1996)
Dieser Song hat eine Atmosphäre wie aus einem David Lynch-Film. Nicht unbedingt das, was ich als Wohlfühlmusik bezeichnen würde, aber für einen Song wie diesen funktioniert Ginas Stimme einfach hervorragend.

34. „Baby Song” (Odyshape, 1981)
Mir persönlich auch etwas zu experimentell und ereignislos, aber was hier am Schlagzeug gespielt wird, ist so abgefahren. Als wäre es von einem Zufallsgenerator zusammengestellt worden.

33. „You Ask Why” (Looking in the Shadows, 1996)
Schlagzeug und Gitarre verleihen diesem Song einen so unaufhaltsamen Drive, aber die Unterbrechungen reißen mich ehrlich gesagt immer ein bisschen heraus.

32. „Love a Loser” (Looking in the Shadows, 1996)
Könnte ich mir gecovert von einer weniger unkonventionellen Band sogar als Hit-Single vorstellen.

31. „Looking in the Shadows” (Looking in the Shadows, 1996)
Der letzte Song auf ihrem bislang letzten Album macht mich immer ein bisschen traurig, weil ich mir echt ein weiteres wünschen würde. Aber vom Klang und Gefühl her ist es ein passender Abschluss ihrer Diskografie.

30. „So Damn Early” (Looking in the Shadows, 1996)
Ich würde nie auf die Idee kommen, all diese Klänge miteinander zu verbinden, aber aus irgendeinem Grund funktioniert es einfach hervorragend.

29. „Life on the Line” (The Raincoats, 1979)
Die Experimentierfreude der Band muss man ihnen zugutehalten — die malträtierte Violine klingt sowohl schmerzhaft als auch irgendwie berauschend, und in der richtigen Stimmung kann der Song echt mitreißend sein — aber wenn ich einen Song von ihrem Debüt überspringe, dann ist es meistens dieser.

28. „Odyshape” (Odyshape, 1981)
Ein weiterer ihrer experimentelleren Songs, und noch einer, der sich nicht wirklich in eine Schublade einordnen lässt. All die Wendungen und Variationen im Tempo verleihen dem Ganzen eine beinahe unbehagliche Atmosphäre. Trotzdem kein Song, den ich überspringen würde.

27. „Black and White” (The Raincoats, 1979)
Das Saxofon klingt absolut bescheuert, aber aus irgendeinem Grund macht der Song einen solchen Spaß. Das ist es, was ich an der Band so liebe: Ihre Songs haben eine Energie und Lebendigkeit, der man sich einfach nicht entziehen kann.

26. „Adventures Close to Home” (The Raincoats, 1979)
Palmolive verleiht dem Ganzen einen so fesselnden Groove, vor allem in Verbindung mit der stakkatoartig gespielten Gitarre, und ich liebe die Harmonien der Stimmen im Refrain.

25. „No Looking” (The Raincoats, 1979)
Ich liebe es, wie zunächst alles entspannt vor sich hin gleitet, bevor der Songs dann in dem überwältigenden Klanggewitter gipfelt, das ihn zu einem perfekten Abschluss für ein so außergewöhnliches Album wie dieses macht.

24. „Dancing in My Head” (Odyshape, 1981)
Mir fällt nicht einmal ansatzweise ein, womit dieser Song überhaupt vergleichbar wäre. Die gesamte Struktur ist so unkonventionell, dass ich nachvollziehen kann, wer dem nicht wirklich etwas abgewinnen kann. Aber im richtigen Moment wirkt er wie ein Beruhigungsmittel und rückt alles andere in den Hintergrund.

23. „No One’s Little Girl” (Moving, 1984)
Dieser Song hat eine eigenartige Atmosphäre, aber die Violine gleitet auf so angenehme Weise vor sich her und ist das Ganze ist einfach unfassbar catchy.

22. „I Saw a Hill” (Moving, 1984)
Für seine knappen drei Minuten ist dieser Song erstaunlich abwechslungsreich. Das Ganze klingt mit der bunten Instrumentierung und dem lebhaften Rhythmus fast schon wie die musikalische Untermalung einer Zirkus-Performance.

21. „Rainstorm” (Moving, 1984)
Mir gefällt der Kontrast zwischen dem träumerischen Intro und dem buchstäblichen Sturm, der in der zweiten Hälfte auf uns losgelassen wird.

20. „The Body” (Moving, 1984)
In diesem Song kommt der unwiderstehliche Groove der Band zur Geltung, wie in kaum einem anderen. Das Keyboard erzeugt eine so mitreißende Atmosphäre, und das Saxofon hebt den Song wirklich auf ein anderes Level.

19. „Dance of Hopping Mad” (Moving, 1984)
Unmöglich, bei diesem Song still sitzen zu bleiben. Nur das Ende ist mir persönlich etwas zu lang und kann bei regelmäßiger Wiederholung schnell an Reiz verlieren.

18. „Balloon” (Moving, 1984)
Vergleichsweise repetitiv, aber ich denke, das ist gewollt. Der Rhythmus entfaltet eine so fesselnde Wirkung, dass der Instrumentalteil gegen Ende von mir aus noch eine Ewigkeit weiterlaufen könnte.

17. „Mouth of a Story” (Moving, 1984)
Definitiv eine der schrägsten Gesangsdarbietungen von Ana, aber aus irgendeinem Grund transportiert mich der Song jedes Mal in eine andere Welt, und das Saxofon klingt absolut phänomenal. Ab hier ist jeder Song eine 10/10.

16. „Only Tonight” (Looking in the Shadows, 1996)
Der hallige Klang der Produktion ist so energiegeladen gibt einem das Gefühl, bei den Aufnahmen im Studio zu sitzen. Und der Refrain gehört zu den Ohrwürmern, die man einmal gehört nicht mehr aus dem Kopf bekommt.

15. „Animal Rhapsody” (Moving, 1984)
In Songs wie diesem ist es absolut unmöglich, alles auf einmal aufzunehmen. Die Produktion ist so vielschichtig mit all den Stimmen und Instrumenten, dass man gar nicht anders kann, als sich voll und ganz darin zu verlieren.

14. „Fairytale in the Supermarket” (The Raincoats, 1979)
Mit diesem Song stürmt die Band förmlich auf einen zu. Und sobald die quietschende, John-Cale-artige Violine einsetzt, ist Gänsehaut für die gesamte restliche Laufzeit angesagt. Das erste Album erinnert mich sowieso total an The Velvet Underground, mit dem unbeständigen Tempo und der rohen Energie der individuellen Performances. Dafür steckt bei weitem mehr Freude in der Musik der Raincoats.

13. „Don’t Be Mean” (Looking in the Shadows, 1996)
Gina schafft mit ihrer Gesangsperformance eine so abgedrehte Atmosphäre. Wie nicht von dieser Welt. Ich liebe auch den bouncigen Klang der Gitarre, und die verzerrte Violine verleiht mir jedes Mal eine Gänsehaut.

12. „Family Treet” (Odyshape, 1981)
Kein Wohlfühl-Song, und selbst für ihre Verhältnisse auffällig dissonant mit dem seltsamen Filter auf Anas Stimme, aber der Song hat eine gewisse Schönheit an sich, die es schwer fällt, in Worte zu fassen. Erinnert mich ein wenig an die experimentelleren Songs auf PJ Harveys I Inside the Old Year Dying.

11. „Overheard” (Moving, 1984)
Einer ihrer mitreißendsten Songs. Der gesamte Rhythmus in Verbindung mit Ginas Gesang erzeugt einen so packenden Drive, dass man gar nicht anders kann, als den gesamten Körper im Takt zu bewegen.

10. „You’re a Million” (The Raincoats, 1979)
Absolut chaotisch, aber zugleich unglaublich mitreißend. Einer dieser Songs, die man laut aufdrehen muss, um ihre volle Wirkung zu spüren.

9. „Ooh Ooh La La La” (Moving, 1984)
Ich liebe das Layering der Instrumente in diesem Song. Die gesamte Produktion ist einfach hervorragend ausgearbeitet und zieht mich jedes Mal so sehr in ihren Bann, dass ich alles um mich herum vergesse.

8. „The Void” (The Raincoats, 1979)
Nichts, das ich in Gesellschaft auflegen würde. Aber für mich ist der Song ein absolutes Highlight mit Ohrwurm-Potenzial. Der Refrain ist mir wochenlang nicht aus dem Kopf gegangen, nachdem ich das Album entdeckt habe.

7. „Lola” (The Raincoats, 1979)
Ich wusste erst gar nicht, dass es sich hierbei um ein Cover handelt, aber der Song ist wie geschaffen für die Raincoats. Die Spannungsaufbauten haben eine derartige Energie, dass man gar nicht anders kann, als ganz automatisch die Lautstärke aufzudrehen. Und wer einen schlechten Tag hat, den versetzt er garantiert in gute Laune.

6. „Forgotten Words” (Looking in the Shadows, 1996)
Dieser Song hat so einen fesselnden Drive — ich könnte mir eine 30-minütige Jam-Session anhören, und es würde nicht langweilig werden.

5. „Only Loved at Night” (Odyshape, 1981)
Ich liebe die Experimentierfreude der Band auf diesem Album. Allein in diesem Song gibt es so viele interessante Klänge zu entdecken. Ich höre Uhren, Pfannen, fließendes Wasser, und die Instrumente gleiten auf so hypnotische Weise vor sich hin, dass ich jedes Mal in einen beinahe tranceähnlichen Zustand verfalle.

4. „Off Duty Trip” (The Raincoats, 1979)
Allein der Gedanken an diesen Song verleiht mir eine Gänsehaut. Die Band läuft von Anfang bis Ende auf Hochtouren, Palmolive trommelt am Schlagzeug um ihr Leben und der Refrain wirkt wie ein Aufputschmittel.

3. „Shouting Out Loud” (Odyshape, 1981)
Wenn ich nur einen Song aussuchen könnte, um jemanden mit der Band vertraut zu machen, würde ich diesen wählen. Hier kommt wirklich das Beste der Band zusammen. Was mit einem eingängigen, atmosphärischen Intro beginnt, verwandelt sich in der zweiten Hälfte in eine avantgardistische Achterbahnfahrt. Ich habe ihn schon unzählige Male gehört, und die Magie geht einfach nicht verloren.

2. „In Love” (The Raincoats, 1979)
Ich würde niemanden verurteilen, der absolut nichts hiermit anfangen könnte. Ich könnte es sogar nachvollziehen. Eigentlich sollte nichts daran funktionieren, aber mich versetzen die Gesänge aus irgendeinem Grund jedes Mal in Ekstase, und ich kann mich nicht im Geringsten daran satt hören.

1. „No Side to Fall In” (The Raincoats, 1979)
Keine Ahnung, wie sie das hinkriegen. Gina scheint am Bass zu spielen, was auch immer ihr in den Sinn kommt; die quietschende Geige klingt, als würde sie eine Panikattacke erleiden — aber aus irgendeinem Grund macht das Ganze so eine Freude, und der A-cappella-Teil ist eine absolute Offenbarung.

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